Ernährungs-Lexikon
Begriffe für M
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MCT-Fette
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MCT-Fette
MCT ist die Abkürzung für middel chain triglycerides, die im Deutschen als mittelkettige Triglyzeride bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um Fette, die aus einem Glycerinmolekül und mittelkettigen Fettsäuren bestehen und die natürlicherweise vor allem in Kokosöl, Palmkernöl, Butter, Milch und Käse enthalten sind. MCT finden heute vielfältige Anwendung in der Ernährung bei bestimmten Erkrankungen. Sie werden auch im Zusammenhang mit der Prophylaxe und Therapie von Übergewicht und Adipositas erwähnt, da sie die Thermogenese steigern, zu einer verminderten Nahrungsaufnahme beitragen und einem Jo-Jo-Effekt entgegenwirken können.
Eigenschaften
Mittelkettige Fettsäuren unterscheiden sich von den langkettigen Fettsäuren hauptsächlich durch die Verdauung und Aufnahme in den Körper sowie durch ihren geringeren Energiegehalt. Im Gegensatz zu langkettigen Fettsäuren liefern sie nur 8 anstelle von 9 Kilokalorien pro Gramm. Zudem erfolgt ihre Aufnahme in den Körper viel schneller und unabhängig von Gallensaft und den Enzymen der Bauchspeicheldrüse. Mittelkettige Fettsäuren werden zudem direkt in die Schleimhautzellen des Dünndarmes aufgenommen und über die Pfortader zur Leber transportiert, während die LCT in Form von Chylomikronen über die Lymphe in den großen Kreislauf gelangen. LCT ist die Abkürzung für long chain triglycerides oder langkettige Triglyzeride, bei denen das Glycerinmolekül mit langkettigen Fettsäuren verbunden ist.
MCT stehen aufgrund des besonderen Resorptionsverhaltens sofort in der Leber für den oxidativen Abbau zur Verfügung und werden auch direkt in die Muskelzellen zur Verbrennung eingeschleust. Aus diesem Grund verursachen sie auch keine Erhöhung der Blutfettspiegel. Werden MCT-Fette zusammen mit Kohlenhydraten verzehrt, erfolgt eine raschere Oxidation der Kohlenhydrate. Der durch die Nahrungsaufnahme gesteigerte Energieumsatz, der auch postprandiale Thermogenese genannt wird, beträgt bei einer Mischkost rund 8 bis 15 Prozent, wovon 2 bis 4 Prozent den Nahrungsfetten zuzurechnen sind. Verzehrte MCT tragen hingegen bis zu 7 Prozent zur postprandialen Thermogenese bei. Zudem haben Sie keinen Einfluss auf die Insulinsekretion.
MCT sind im Gegensatz zu den mehrfach ungesättigten langkettigen Fettsäuren keine essenziellen Fettsäuren, weshalb bei der Verwendung von MCT-Fetten eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Fettsäuren sichergestellt werden muss. Auch auf die Versorgung mit fettlöslichen Vitaminen ist zu achten. Viele MCT-Produkte sind jedoch mit diesen Nährstoffen schon angereichert. Allerdings sollten MCT-Fette, die essenzielle Fettsäuren enthalten, maximal auf 150 Grad Celsius erhitzt werden, da es sonst zu einer unangenehmen Geschmacks- sowie zur Qualmentwicklung kommt. Zum Frittieren und scharf Anbraten sind MCT daher ungeeignet, können jedoch zum Anbraten bei Temperaturen unter 150 Grad Celsius problemlos verwendet werden. Auch zum Backen kann MCT, besonders MCT-Margarine, eingesetzt werden, da die Kerntemperatur beim Backen erfahrungsgemäß praktisch nicht über 150 Grad Celsius steigt.
Mit Nebenwirkungen bei dem Verzehr von MCT ist nur zu rechnen, wenn die MCT-Fette nicht einschleichend dosiert werden. Empfohlen werden im Rahmen einer Reduktionskost 15 bis 20 Gramm MCT am ersten Tag mit einer täglichen Steigerung von 10 Gramm bis auf eine Enddosis von 40 bis 50 Gramm. Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik sieht den Einsatz von 40 Gramm MCT innerhalb einer Reduktionskost mit hohem Ballaststoffgehalt im Austausch gegen LCT Fett als sinnvolles Hilfsmittel an, welches das Durchhaltevermögen des Abnehmwilligen steigert und einen Jo-Jo-Effekt verhindert.
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